Die Vorsitzende der SPD Heisingen, Ursula Wöll-Stepez, hat am Dienstag, 21.Februar 2023 an einer Veranstaltung teilgenommen, die von Herrn Prof. Dr. Klaus Kost, Henner Höcker (Bürgerschaft) und Jan-Karsten Meyer vorbereitet wurde.

Erinnert wurde einerseits an das Geheimtreffen der NSDAP-Führung mit Wirtschaftsführern  vor 90 Jahren und andererseits wurde das Schicksal der jüdischen Familien in Heisingen beleuchtet…

Dieses Geheimtreffen ,  bei dem Adolf Hitler mit Herman Göring und 27 führenden Industriellen zusammentrafen, sollte dazu dienen, finanzielle Mittel für die damals bevorstehende Reichstagswahl zu generieren.

In diesem Zusammenhang war Ernst Tengelmann, Vorstandsvorsitzender  der Essener Steinkohlenbergwerke AG  derjenige, der einen erheblichen Beitrag zum Spendenaufkommen beitrug.

Da es hier in Heisingen seit Jahrzehnten einen Ernst-Tengelmann-Ring  sowie eine Haltestelle der Ruhrbahn gibt,  die nach ihm benannt sind, sollte an die tatsächliche Vergangenheit dieses Mannes erinnert werden.

Im letzten Jahr wurde die Umbenennung der Haltestelle in Soniusweg einstimmig in der Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel beschlossen. Sie soll mit dem Fahrplan der Ruhrbahn im August dieses Jahres vollzogen werden.

Im Laufe der Veranstaltung wurde auch an die wenigen jüdischen Familien in Heisingen erinnert. Im Haus Nr. 17 der Bahnhofstraße wohnte eine Frau Julia Wertheim, die am 1. Januar 1940 im KZ ermordet wurde.

Die SPD Heisingen hatte sich über 40 Jahre mit der Geschichte der Juden im Stadtteil beschäftigt, nachgefragt, recherchiert.

Überall war dieselbe Antwort zu hören: “ Frau Wöll, diese Menschen sind alle nach Palästina ausgewandert“.  So blieb die Recherche erfolglos. Bis heute.

Jetzt steht fest, dass das Gehörte doch der Wahrheit entsprach. Zumal ein Name dieses furchtbaren Grauens  bekannt ist.

Spontan hat die SPD sich bereit erklärt, vor dem Haus Bahnhofstr. Nr. 17 die Verlegung eines Stolpersteines für die im KZ Theresienstadt am 1. 1. 1940 ermordete Julia Wertheim, prüfen zu lassen. Sollte die Verlegung möglich sein, wird der Vorstand das Weitere veranlassen.

In diesem Zusammenhang erinnerte Frau Wöll-Stepez daran, dass bereits im Jahre 2017 ein Stolperstein vor dem Haus  Bonnenbergstr. 18 durch die SPD verlegt wurde.

Er erinnert an den getöteten Gewerkschaftler Heinrich Hillebrandt und wird in jedem Jahr am 9. November vom Vorstand anlässlich einer kleinen Feierstunde gesäubert.

Fotos privat.

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